Zimmer von Mister Cromwell, Castiel

>> CF: Straßen der Stadt

Ich lief an Castiels Hand neben ihm her, während ich mir immer wieder den Titel des Films in Erinnerung rief. Ich wollte ihn nicht vergessen!
Als er fragte, ob wir gleich kochen wollten, nickte ich: "Finde ich sehr gut..ich hab auch ein bisschen Hunger.."
Schließlich erreichten wir sein Zimmer und Aufregung machte sich in mir breit. Ich war zum ersten Mal in einem Zimmer der Schule und neugierig sah ich mich etwas um, ohne dabei von Cas' Seite zu weichen.
"Das ist ja gar nicht sooo wie ich es mir vorgestellt habe", meinte ich schließlich den Kopf leicht zur Seite geneigt.
ich hatte es mir viel größer vorgestellt....und nicht so einfach.
Aber es war trotzdem ganz schick.
"Schade, dass es kein Klavier hier gibt", sagte ich schmunzelnd, "ob wir später in die Halle können?"

Mein Zimmer schien sie etwas zu enttäuschen. War aber auch verständlich. mich enttäuschte es auch. Ich hatte mir immer vorgstellt, wenn ich alleine wohnte würde ich eine farbenfrohe Wohung haben. Mit vielen schönen Möbeln und ganz vielen Pflanzen. Aber das hatte nicht ganz so geklappt wie es mir vorgestellt hatte. Ich hatte einfach kein Geld für solche Möbel und hatte zum größten Teil das nehmen müssen was wir von der Schule gestellt bekommen hatten.
"Ich hab mir meine erste Wohnung auch anders vorgestellt..." meinte ich also nur und ging mit ihr in meine Küche um die Einkäufe abzustellen.
"Und ein Klavier hat leider nicht mehr reingepasst sonst hätte ich bestimmt eins hierdrin." scherzte ich und überlegte dann kurz. "Wir können ja nachher einfach mal nachgucken gehen ob der Saal frei ist. Aber erwarte nicht, dass ich Klavier spielen kann nur, weil ich an so einer Schule unterrichte." Ich hatte zwar früher ein bisschen gelernt aber das reichte noch lange nicht an all die talentieren Schüler heran, die hier so zur Schule gingen. "Ich hoffe du kannst dafür gut Klavier spielen." meinte ich dann. Es musste ja irgendeinen Grund geben, dass sie danach gefragt hatte.

Ich sah mich erneut kurz um und als ich seine Worte hörte, schüttelte ich hastig den Kopf.
"N..nein, das ist es nicht...ich dachte nur...naja, dafür dass es so eine renommierte Schule ist...ich hab geglaubt, die Zimmer sind einfach größer.", murmelte ich und fragte mich, woher ich dieses Wort schon wieder kannte. Hatte ich wohl aufgeschnappt.
Seine Worte mit dem Klaiver ließen mich grinsen: "Ja, das glaube ich dir."
Begeistert nickte ich auf seinen Vorschlag.
"Ich weiß nicht ob ich spielen kann..", meinte ich leicht unsicher, "ich mag es nur sehr gerne. Irgendwie...zieht es mich einfach an."
Ich konnte selbst keine Erklärung dafür finden und ich wollte auch nicht näher darüber nachdenken.
"Sollen wir gleich mit Kochen anfangen?", fragte ich ihn grinsend und deutete zu den SAchen.
Ich wollte Castiel zeigen, dass ich kochen konnte! Zumindest wusste ich schon, wie man Nudeln kochte und was alles reingehörte.

"Achso..." meinte ich auf ihre Erklärung hin. "Vielleicht habe ich einfach ein kleines abbekommen." mutmaßte ich und fragte mich ob die Zimmer der anderen Lehrer wohl genauso klein waren wie meins. Ich hatte war noch nie in einem der anderen gewesen also konnte ich dazu nicht viel sagen. Ich war eben einfach nicht der Beste im Kontakt aufbauen. Bis ich eines der Zimmer sehen konnte, würden sicher noch Monate vergehen. Mindestens.
Auf ihren Vorschlag hin, nickte ich und begann die nöitgen Untensilien aus dem Schrank zu holen. Kurz übelegte ich und holte dann noch einen Hocker aus meiner Abstellkammer damit Lily richtig an die Arbeitsfläche kommen konnte.
Ich füllte schonmal das Wasser für die Nudeln in den Topf.
"Ich hab glaub ich sogar noch Schokopudding für den Nachtisch." fiel mir dann ein und ich deutete auf den Kühlschrank. "Wenn ich mich nicht irrte müssten eigentlich noch zwei da drin sein."

Kurz dachte ich über Castiels Worte nach, ehe ich nickte.
"Das wird es vermutlich sein. Bist du eigentlich mit der rothaarigen Lehrerin befreundet? Ich hab mal gesehen, wie sie Tanzunterricht gegeben hat", fragte ich ihn nun wiederum neugierig und half ihm, die Sachen auszupacken.
Voller Enthusiasmus stellte ich die Tomaten und die anderen Dinge auf die Arbeitsfläche, die ich auf Zehenspitzen gerade noch erreichen konnte.
Castiel war dann aber schon so schnell, dass er mir einen Hocker holte, was ich mit einem fröhlichen Grinsen dankte.
Als er jedoch die Worte Schokopudding und Nachtisch erwähnte, war alles andere für einen Moment lang vergessen.
Sofort zog ich die Kühlschranktür auf und entdeckte die besagten Köstlichkeiten.
"Juhu~", freute ich mich bereits jetzt darauf, ehe ich den Hocker zum Waschbecken schob und mir die Hände sorgfältig wusch.
Wobei mir wieder dieser Typ von der Videothek einfiel.
Schweigend starrte ich auf meine Hände, als wieder dieses Gefühl von Scham in mir hochkam.
"Eigentlich sollte ich gar nicht hier sein...und ich hätte auch nicht in der Videothek sein sollen", stellte ich leise fest und blickte an meinen schmutzigen und zerschlissenen Klamotten herab.
"Eigentlich..bringe ich dir nur einen schlechten Ruf ein.."

"Miss Winchester?" Ich schüttelte den Kopf. "Nicht wirklich. Sie scheint ganz nett zu sein aber viel haben nicht miteinander zu tun." gab ich zu. Wir redeten manchmal im Lehrerzimmer während der Pausen aber mehr auch nicht. Nach mehr zu fragen hatte ich mich bisher einfach nicht getraut. Nachher fasste sie das ganze noch als eine Anmache an oder so... Manchmal machte ich mir wirklich zuviele Gedanken, musste ich schmunzeld festellen.
Lilys 'Juhu~' riss mich wieder aus meinen Gedanken. Also hatten ich mich nicht geirrt und wir hatten sogar einen Nachtisch für gleich.
Lächelnd betrachtete ich sie dabei wie sie sich die Hände wusch. Doch mein Lächeln verschwand schnell wieder von meinem Gesicht als sie zu reden begann.
"Nein, tust du nicht." stellte ich schnell klar und trat automatisch einen Schritt zu ihr heran. "Du bist hier, weil ich es so wollte also sollst du auch hier sein." fügte ich dann noch hinzu. "Wie kommst du auf solche Gedanken?"

Ich hörte aus Castiels Tonfall, dass er sie wirklich nett fand, aber sich wohl auch nicht wirklich traute, mehr mit ihr zu reden.
"Wolltest du nicht anfangen, Freunde zu finden?", erinnerte ich ihn lächelnd, denn das hatten wir doch vor gar nicht allzu langer Zeit besprochen, wenn ich mich noch richtig erinnerte.
Aber andererseits war es mir auch ganz recht so.
Zum einen hatte ich so mehr von Castiel. Und zum anderen..wer sagte, dass Miss Winchester, wie er sie nannte, mich nicht wegschicken würde?
In ein Heim oder so...
Was ja nicht unbedingt das schlimmste der Welt wäre, aber ich wollte von hier nicht weg.
"Ja schon aber...", fing ich an auf seine Worte zu reagieren, ehe ich meinen Blick fest auf ihn richtete.
"Hast du nicht gemerkt wie die Leute geguckt haben? Wie sie dich und mich angesehen haben?"

"Ja schon..." Ich hatte mich bisher noch nicht getraut dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen. Das kostete mich eben sehr viel Überwindung. Früher hatte ich mir nie selber Freunde suchen müssen. Ich hatte immer meine Geschwister gehabt oder meine Eltern hatten mir die Kinder von Freunden vorgestellt. Sie hätten es wohl auch nicht gut gefunden wenn ich mir selbst Freunde gesucht hätte. Es wären wahrscheinlich immer die falschen gewesen.
Natürlich hatte ich gemerkt wie der Kassierer geguckt hatte aber das hatte für mich nichts mit Lily selbst zu tun. Nur mit ihrer Kleidung für die sie ja wirklich nichts konnte.
"Ich habs gemerkt. Aber ignoriert." meinte ich schlicht. Sonst machte ich mir um sowas auch immer viel zu viele Gedanken aber im Grunde wusste ich, dass es nicht gut war weshalb ich Lily genau das auch vermitteln wollte. "Du solltest nicht so viel auf die anderen geben." meinte ich entschieden. "Du kannst doch nichts dafür."
"Aber... sag mal, wo genau lebst du eigentlich?" fragte ich dann. "Ich meine..." Unsicher blickte ich auf ihre zerissenen Klamotten. "Du brauchst doch bestimmt auch mal Klamotten zum wechseln und so..."

Seine bündige Antwort war genug um zu wissen, dass da von alleine so schnell nichts passieren würde.
Einerseits konnte ich ihn sehr gut verstehen, ich mochte auch keine fremden Menschen und ging nicht gerne auf diese zu. Aber auf die Dauer war es sicher nicht das Beste für ihn, wenn er sich in seiner Freizeit ständig nur mit einem Kind traf.
Vielleicht konnte ich ja etwas einfädeln. Ich wollte nicht, dass Cas ohne Freunde blieb..
Als er mir bestätigte, die Blicke auch gesehen zu haben, wurde ich noch einen Ticken verständnisloser. Warum wusste er denn dann nicht, worauf ich hinauswollte?
"So einfach ist das aber nicht...", murmelte ich auf seine Worte hin und zupfte an den Sachen herum.
Dass diese Fragen irgendwann noch kommen würden, hatte ich gewusst, aber ich war nicht scharf drauf zu antworten.
Aber ich war bisher immer ehrlich zu ihm gewesen, soweit ich es konnte.
"Nicht weit von hier gibt es ein verlassenes Fabrikgelände mit ehemaligen Mitarbeitergaconnieren. Dort gehe ich nachts meistens hin."
Denn es gab dort noch fließendes Wasser, in dem ich meine sachen manchmal waschen konnte und mich selbst. Aber eigentlich machte mir dieser Ort Angst und ungefährlich war es auch nicht. deshalb kam ich immer so schnell wie möglich zur Schule zurück..

Eigentlich hatte ich den Abend nicht durch solche Fragen verderben wollen aber jetzt konnte ich nicht mehr anders. Allein wenn ich mir vostellte wie Lily manchmal zu diesem verlassenen Gebäude schlich... Das war doch viel zu gefährlich für ein kleines Mädchen wie sie.
"Wenn du dich waschen willst..." Ich deutete zu meiner Badezimmerüre. "Mein Badezimmer steht dir immer offen." Das Angebot klang aus meinem Mund für meinen Geschmack zwar etwas seltsam aber es war mir immernoch lieber als, dass sie sich mutterseelenallein auf dieses verlassene Gelände schlich.
"Und deine Sachen können wir sicher auch flicken. Oder wir besorgen dir was neues." Das hatte ich ja sowieso vorgehabt.
Die nächsten Worte wählte ich mit Bedacht. "Vielleicht wäre es besser wenn wir irgendwas für dich finden. Was meinst du?"

Castiels Gesicht war deutlich abzulesen, was er von meiner Option hielt und ich biss mir auf die Zunge. Hätte ich bloß nichts gesagt.
Sein folgendes Angebot klang so seltsam, dass es fast schon wieder lustig war.
"Ich...weiß nicht. Das ist bestimmt keine gute Idee" meinte ich zögernd, aber auch ein Grinsen verkneifend.
Als er meine Sachen ansprach, schüttelte ich wieder nur den Kopf.
"Sie werden sowieso wieder kaputt...das wäre Zeitverschwendung", gab ich lächelnd zurück und auch nun wieder beschämt.
Vor lauter Peinlichkeit traten mir Tränen in die Augen, die ich hastig wegblinzelte.
Was er als nächstes sagte, machte mir irgendwie Angst, warum wusste ich auch nicht so wirklich.
"Irgendwas für mich finden?", wiederholte ich nervös und kletterte nun schlussendlich vom Hocker, nur um mich draufzusetzen.
//Ich hoffe, er meint es nicht so, wie ich es verstehe..//

"Ich finde es besser als wenn du auf ein gefährliches Gelände schleichst." meinte ich ernst. Solange niemand merkte, dass sich ein kleines Mädchen regelmäßig bei mir wusch, das nicht meine Tochter war, würde das schon in Ordnung gehen. Falls es allerdings rauskam würde ich wirklich in Schwierigkeiten geraten. Wer wollte schon einen Lehrer, der kleine Mädchen in seiner Wohnung duschen ließ?
"Aber sie würden etwas länger halten." gab ich zu Bedenken und öffnete einen Kücheschrank, kramte kurz darin und holte dann Nähzeug hervor. "Ich hab alles hier. Nähen ist zwar nicht so meine Stärke aber versuchen könnte ich es ja mal." schlug ich vor und stellte das Döschen auf den Tisch, schloß die Schranktüre wieder.
Als sich Lily hinsetzte tat ich es ihr gleich. Allerdings setzte ich ich nicht auf einen Stuhl sondern einfach auf den Boden um mit ihr noch auf einer Augenhöhe zu sein.
"Irgendeine Unterkunft meine ich... Nur wenn du willst natürlich. Aber es gibt viele Einrichtungen wo du ein Dach über dem Kopf und Essen bekommen könntest." erklärte ich.

Ich war mir wirklich unsicher, denn ich wollte auf keinen Fall, dass astiel wegen mir in Schwierigkeiten geriet.
Nicht, wo er doch immer so nett und zuvorkommend zu ir war.
"Du würdest große Schwierigkeiten bekommen, wenn das rauskäme", meinte ich ernst und beobachtete, wie er Nähsachen hervorholte.
Er hatte recht, sie würden wohl länger halten.
"Wenn du mir zeigst, wie das geht, dann kann ich es auch selbst versuchen", sagte ich sofort, ich wollte ihm so wenig Umstände wie möglich machen.
SEine nachfolgenden Worte hatte ich schon befürchtet und sträubte mich gegen den Gedanken.
"Ich gehe in kein Heim", stellte ich sofort klar. Ich war für ein paar Tage in einem gewesen und ich hatte es gehasst.
"Da bleibe ich lieber weiterhin auf der Straße."

"Ich zeigs dir mal." Ich lächelte. Dazu musste ich mir wahrscheinlich selbst nochmal angucken wie genau man sowas machte aber das würde ich schon irgendwie hinbekommen. Ich hoffte nur ich würde die Klamotten nicht noch schlimmer kaputt machen als sie eh schon waren.
Sie schien meine Idee ganz und gar nicht gut zu finden. Was mich ein wenig verunsicherte.
"Es gibt ja auch andere Einrichtungen..." meinte ich vorsichtig, was mir aber gar nicht so sicher welche denn noch in Frage kamen. Darüber musste ich micht wohl erstmal informieren. "Ich kann ja mal gucken was es da so alles gibt und es dir dann zeigen." schlug ich ihr vor. "Dann kannst du ja immernoch selbst entscheiden ob du willst oder nicht. Ich zwinge dich zu nichts was du nicht willst." stellte ich noch klar bevor ich mich wieder aufstand.
"Jetzt sollten wir uns aber mal um die Nudeln kümmern." meinte ich und sah, dass das Wasser schon fast am überkochen war. Schnell drehte ich etwas kleiner und tat die Nudeln ins Wasser.

Aufmerksam nickte ich. Wenn ich mit Nadel und Faden umgehen könnte, wäre bestimmt einiges einfacher.
Ich könnte meine Kleider selbst wieder zusammennähen. Das würde dann zumindest besser aussehen, als wenn sie löchrig waren.
Castiels zögerlicher Versuch mir die Sache mit der Unterkunft schmackhafter zu machen, machte mir ein schlechtes Gewissen. Er meinte es ja nur gut und ich fuhr ihn an.
Das war auch nicht gerade höflich.
Aber wenn ich woanders hinkäme, könnte ich Cas nicht mehr sehen und das wollte ich nicht. Dafür hatte ich ihn viel zu lieb gewonnen.
Ob wir zusammen etwas machten so wie jetzt oder einfach nur nebeinander saßen und etwas aßen, es war ganz egal. Seine Gesellschaft mochte ich immer sehr.
Am liebsten würde ich richtig bei ihm bleiben. Aber das ging nicht, also sagte ich darauf nichts mehr.
"Vielleicht", kam es mir dann doch noch über die Lippen, ehe ich mich wieder auf den HOcker stellte, um mit ihm zu kochen.

Die Nudeln brauchten nicht mehr lange und wir machten zwischendurch die Soße, die wir auch noch in der Zeit hinbekamen. Ich freute mich, dass sie meinem Angebot zugestimmt hatte. So quasi zumindest. Ich würde mich jedenfalls morgen mal auf die Suche machen was es für Alternativen für ein Heim gab.
Ich deckte schnell den Tisch als das Essen fertig war und stellte Parmesan und alles was wir eben noch brauchten auf den Tisch. Schließlich tat ich uns beiden eine gute Portion auf den Teller.
"Dann guten Appetit." wünschte ich Lily noch bevor ich anfing zu essen. "Den Nachtisch essen wir gleich beim Film." entschied ich. Als Kind hatten wir das nie gedurft also fand ich es jetzt toll einfach mal machen zu dürfen was einem gefiel. Auch wenn das eigentlich total kindisch war.
"Mh das schmeckt echt lecker." meinte ich anerkennend nach meinen ersten paar Bissen. "Ich glaube du musst mir öfter mal beim kochen helfen."

Das Kochen mit Cas machte wirklich Spaß und ich stellte mir vor, wie scön es wäre, das öfter machen zu können.
Ob ich ihm das vorschlagen konnte?
Während Cas noch den REst machte, fing ich an, den Tisch zu decken und summte dabei fröhlich vor mich hin.
Meine trüben Gedanken von vorhin waren erstmal wie weggeblasen und ich sprang auf einen der STühle.
"Guten Apettit!", wünschte ich ebenfalls und nickte enthusiastisch, als Cas meinte, den Nachtisch würden wir beim Film sehen essen.
Das klang richtig toll!
Erst jetzt merkte ich, wie hungrig ich eigentlich war. Cas brachte mir zwar immer mal wieder ein Brötchen mit, aber etwas Warmes hatte ich schon ziemlich lange nicht mehr gehabt.
"Es schmeckt wie Wolken", meinte ich kichernd und nickte erneut, "ja, das wäre sicher lustig!"

"Wie Wolken? Soso..." schmunzelte ich und nickte dann. "Gut, dann ist das abgemacht." Ich freute mich schon jetzt öfter Gesellschaft in meiner sonst so leeren Wohnung zu bekommen. Denn selbst dieses kleine Treffen machte mir unheimlich Spaß, weil es einfach mal was anderes war.
Als wir mit dem Essen fertig waren, räumte ich das Geschirr n in die Spülmaschine. Das war wirklich ein Vorteil an dieser neuen Wohnung. Sie hatte eine Spülmaschine. Zuhause hatten wir keine gehabt aber abspülen musste ich dort trotzdem nicht. Das war Frauensache, wie mein Vater immer so schön gesagt hatte. Was für ein Unsinn...
Ich holte zwei Löffel aus einer Schublade und schnappte mir dann die beiden Schockopuddings.
"Welchen Film willst du zuerst sehen?" fragte ich und deutete auf die beiden Filme, die ich eben auf den Tisch gelegt hatte.

Ich grinste breit, als er meine Worte wiederholte. Mir war klar, dass es eigentlich ein blöder Vergleich gewesen war, denn NUdeln hatten nichts mit fluffigen und weichne Wolken zu tun.
Aber dieser übertriebene Vergleich war einfach passend gewesen.
Ein strahlendes und erfreutes Lächeln umspielte meine Lippen, als er nochmal bestätigte, dass wir das öfter machen würden.
Ich freute mich wirklich sehr darüber. Noch mehr Zeit mit Cas verbringen!
Während Castiel das Geschirr in die Spüle stellte, schnappte ich mir einen Wettex und machte den Tisch sauber, nachdem ich Salz und Parmesan abgeräumt hatte. Ich trank mein Glas leer und gab es dann Cas, damit er es auch in die Spüle räumen konnte.
Dann kletterte ich wieder auf den Stuhl, als Cas fragte, welchen Film ich zuerst sehen wollte und sah die DvDs nachdenklich an.
"Mh...ich kann mich nicht entscheiden", murmelte ich und brauchte wirklich recht lange, bis ich endlich auf Pocahontas zeigte.
"Zuerst das hier", meinte ich dann grinsend und schob Cas die DVD hin.

Lily entscheid sich schließlich für Pochontas. War wohl auch besser so. Ich hatte die Schöne und das Biest als sehr schön in Erinnerung und bei diesem Film wusste ich ja nicht genau wie er war.
Ich nahm die DVD entgegen und legte sie in den DVD-Player ein.
Dann erinnerte ich mich an den Nachtisch den ich Lily eben versprochen hatte. "Bin gleich wieder da." meinte ich und eilte los um den Pudding und zwei Löffel zu holen.
Wieder im Wohnzimmer gab ich Lily davon jeweils einen in die Hand und setzte mich wieder neben sie aufs Sofa. "Lass es dir schmecken." Ich lächelte ihr zu und drückte auf Play. Zufrieden lehnte ich mich zurück, machte es mir etwas bequem und begann dann meinem Pudding zu löffeln.
"Willst du ein Kissen oder eine Decke?" fragte ich noch mit einem Blick zu Lily bevor der Film angefangen hatte. Ich hatte es früher immer gemocht bei einem Film zugedeckt zu sein. Warum war mir selbst nicht so ganz klar. Vielleicht, weil es einfach kuscheliger war als ohne.

Ich beobachtete ganz genau, wie Castiel die Dvd einlegte und machte es mir am Sofa bequem.
Es war schön weich und kuschelig.
Als Cas mit dem Pudding wiederkam, musste ich wieder grinsen.
"Den hast du bestimmt selbst gemacht oder?", fragte sie ihn und nahm den pudding dankend entgegen.
Ich probierte einen Löffel davon und war begeistert: "Lecker~"
Weil der Pudding so lecker war, war er auch ziemlich schnell alle und ich stellte die leere Schale auf den Tisch.
Auf seine Frage schüttelte ich den Kopf, doch ich legte mich hin und platzierte meinen Kopf auf seinen Schoß, ehe ich meine Aufmerksamkeit auf den Film lenkte.

"Naja nicht ganz." antwortete ich wahrheitsgeteu. "Für eine einzelne Person lohnt es sich meistens nicht Pudding zu kochen." erklärte ich, lächelte dann aber. "Aber das können wir auch mal gerne zusammen machen. Dann machen wir zusammen deinen Lieblingspudding."
Auch ich begann meinen Pudding zu essen und sah dann zum Film, der wie immer mit einem Lied begann.
Als der Pudding leer war, stellte ich meine Schüssel neben Lilys und lehnte mich dann wieder zurück. Das sie ihren Kopf auf meinen Schoß legte ließ mich lächeln. Es war genau wie früher. Nur, dass es Lily und nicht eine meiner Geschwister war, die auf meinem Schoß lagen.
Ich blieb nun still damit wir uns beide auf den Film konzentrieren konnten.

Mit einem fröhlichen Lächeln blickte ich zu Castiel auf: "Aber das hast du doch schon~ Schoko IST der beste Pudding der Welt."
Zumindest sah ich das so. Erdbeere fand ich auch lecker, aber Vanille mochte ich gar nicht. Hatte ich noch nie, soweit ich wusste.
Schließlich schob ich meine Gedanken von mir und konzentrierte mich auf den Film. Außerdem war es so bequem bei Castiel zu hocken.
Irgendwann überkam mich jedoch die Müdigkeit und das so schnell, dass ich mich nichtmal mehr aufsetzen konnte.
Wenn ich für immer bei Castiel bleiben könnte...
Mitten in diesem Gedanken schlief ich auf Castiels Schoß ein und kuschelte mich an ihn ran.