Zimmer von Muriel

>> CF: Alesanas Haus - Ums Haus

Zuhause angekommen schloß ich auf und ging sofort in mein Zimmer. Was mit meinem Erltern war, war mir herzlich egal. Sicher lagen sie sowieso schon im Bett und schliefen seelenruhig. Früher hatten sie sich immer Sorgen gemacht wenn ich so lange weggeblieben war, jetzt war es zur Normalität geworden.
In meinem Zimmer öffnete ich sofort das Nachtschränkchen wo ich einen Vorrat Grad versteckt hatte. Wobei versteckt wohl das falsche Wort war. Wer wollte konnte es schnell finden. Meine Eltern hatten es bestimmt auch schon entdeckt. Gut, dass sie es mir nicht weggenommen hatten. Wollten wohl nicht schon wieder Streit mit mir oder sie hielten es schlichtweg für sinnlos.
Schnell war der Joint gedreht und angezündet. Und genauso schnell begann das Zeug zu wirken. Das war doch schon viel besser...
Beiläufig zog ich mein Handy aus der Tasche. Mein Gehirn brauchte etwas länger um die Sms von Sana zu verarbeiten aber anscheinend ging es Domi wieder gut. Na also. Alles war wieder gut...
Lächelnd schrieb ich Sana zurück, zog dabei an dem Joint und bließ den Rauch in den Raum.

CF_ Straßen der Stadt

Es war schon witzig, was Muriel für Blödsinn produzierte. Aber so wurde es nie langweilig.
"Und was machst du dann mit dem ganzen Helium?", fragte ich meinen Bruder erwartungsvoll, doch da waren wir schon am Haus und die Nervosität verschlug mir die Sprache...und drehte mir den Magen um.
Ich hoffte, Muri hatte recht und sie schliefen.
Ich klammerte mich wieder an meinen Bruder, während ich leise hinter ihm hertappste und Sana auch hinter uns war.
"Irgendwie hab ich mir schon gedacht, dass du chaotisch bist", merkte Sana leise an und grinste.

"Na verkaufen!" grinste ich. War doch echt ein guter Plan. Wenn ich jemanden finden würde der das ganze Zeug kaufen wollte. Ob Helium wohl irgendeine halluzinogene Wirkung hatte? Sicher nicht. Denn sonst würden man das sicher nicht so leicht an kleine Kinder geben.
Jetzt merkte ich wieder wie nervös Domi war und als ich mir kurz die Zeit nahm ein wenig länger darüber nachzudenken wurde mir auch klar warum sie so drauf war. Wegen Dad. Ich lächelte ihr kurz aufmunternd zu und ging weiter nach oben. Was hätte ich auch sonst tun sollen? Jetzt waren wir schon hier und konnten schlecht wieder umkehren. Vor allem, weil wir gerade still sein mussten.
Zum Glück mussten wir nicht genau am Wohnzimmer vorbei aber ich hörte leise den Fernseher laufen. Das hieß wohl, dass mindestens einer meiner Eltern noch wach war. Naja. Schnellen Schrittes stieg ich die Treppe hoch und wir erreichten mein Zimmer.
Als wir eintraten beeilte ich mich schnell ein paar Sachen zu packen und sie in meinen Schrank zu stopfen, die ich die Beiden lieber nicht sehen lassen wollte. "Setzten sie sich meine Damen." grinste ich und deutete auf mein Sofa. "Die Sachen könnt ihr einfach auf den Boden schmeißen." fügte ich hinzu und schloss die Türe.

"Na dann viel Glück", bemerkte Alesana schmunzelnd und ihc nickte zustimmend.
Das würde er wohl wirklich brauchen.
Natürlich hörte auch ich den Fernseher, was mich noch fester an Muri klammern ließ.
Hoffentlich war es nicht mein Vater, der noch wach wahr. Ich wollte nicht, dass er mich so sah.
Zum Glück schafften wir es in Muris Zimmer ohne entdeckt zu werden und erst da atmete ich wieder auf.
Als Muriri dann anfing, so hastig aufzuräumen musste ich lachen.
"Brüderchen, du musst nicht mehr den Eindruck erwecken, al wärst du ein Unschuldsengel", erklärte ich ihm, "wir wissen, dss du das nicht bist."
Erleichtert setzte ich mich auf die Couch, meine Füße taten weh.
Dabi war ich in letzter Zeit kaum aus dem Haus gekommen.
"Irgendwie dachte ich, dein Zimmer wäre...größer", bemerkte Sana und stieß Muri leicht an.
"Es sieht nur so klein aus, weil es so voll ist."

Schnell schüttelte ich den Kopf. "Nene, nachher vertreib ich die hübsche Blonde, die du da mitbracht hast." meinte ich und lächelte dieser hübschen Blonden - nämlich Sana- ganz chamant zu. "Dabei will ich sie heut noch rumkriegen, weißt du?" erzählte ich Domi in völlig normaler Laustärke und sah dann ganz verstohlen zu Sana, der ich zuzwinkerte.
Dann ließ ich mich endlich aufs Bett fallen. Ich drehte mich zur Seite. So hatte ich Domi und Sana gut im Blick. Meine Schuhe zog ich mir geschickt mit dem jeweils anderen Fuß aus und ließ sie auf den Boden fallen damit ich mich nun vollkommen auf dem Bett ausbreiten konnte.
"Größer?" fragte ich nach und sah mich um. "Ich finds gar nicht so klein." meinte ich. "Und ich finds eher leer als voll." erwiederte ich nun vollkommen irritiert. Mädchen waren echt seltsam, sahen die Sachen immer völlig anders als ich. Gut, könnte natürlich auch an meiner seltsamen Art liegen.
"Ach ja!" Ich richtete mich wieder auf und verschwand ohne noch ein Wort zu sagen aus dem Zimmer. Nach ein paar Minuten kam ich wieder und hatte drei Fotoalben in der Hand.
Kurz sah ich zum Bett, quetschte mich dann aber zwischen Sana und Domi damit wir die Fotoalben alle sehen konnten. "Dann wollen wir Sana mal den Zuckerschock ihres Lebens verpassen." grinste ich vorfreudig und schlug das erste Album auf.

"Typisch Mann, denkt nur an das Eine!", beschwerte ich mich und warf ihm eins der Kissen an den Kopf.
Sana hingegen lachte nur: "Oh Muri, als ob du mich noch abschrecken könntest. Ich bitte dich!"
Bei ihren Worten verzog ich das Gesicht.
"Tut mir einen Gefallen und hört auf damit. Ich will mir nicht meinen Bruder und meine beste Freundin beim Sex vorstellen müssen!"
War ja ekelhaft. Vorallem da Sana sowas wie eine Schwester für mich war.
"Darüber lässt sichs streiten", merkten sowohl Sana als auch ich an.
Muri Zimmer hatte die Ausmaße meines begehbaren Kleiderschanks bei einer Mutter...doch schnell schob ich den Gedanken von mir.
Was sowieso passierte, als Muri plötzlich wieder aufsprang.
Irritiert wechselten Sana und ich einen Blick.
"Was hat er denn jetzt?", fragte Sana doch ich konnte nur die Schultern zucken.
Da kam er schon wieder, mit drei fetten Alben unterm Arm.
"Ah, die Fotoalben", grinste ich und achte ihm etwas Platz.
Sana lächelte.
"Na ob das wirklich so ein Zuckerschock wird, das sehen wir erst noch."

Das Kissen fing ich gekonnt auf und warf es zurück. Ich hatte schon genug Kissenschlachten mit meiner Domimi gehabt als das mich sowas noch überraschen konnte.
Ich grinste Sana zu. "Man weiß ja nie." meinte ich und nickte nachdrücklich. "Stell dir mal vor ich wäre voll der Massenmördermafiatyp." warf ich in den Raum. "Würdest du mich dann trotzdem noch lieben?" fragte ich grinsend nach wurde aber von Domi unterbrochen, die mich unwillkürlich an die Sache mit ihr und Van denken ließ. Doch diesen Gedanken behielt ich lieber für mich denn ich war froh, dass das erledigt war. Naja zumindest teilweise. Mit Van hatte ich seitdem nicht mehr gesprochen und hatte es in nächster Zeit auch nicht vor.
"Pech Domilein." grinste ich nur und zuckte mit den Schultern. "Musst ja nicht dran denken wenn du nicht willst." Als ob das so einfach wäre. Erfuhr ich ja gerade selbst, weil mir das Bild von Domi und Van schon wieder in den Kopf schoß. Schnell vertrieb ich es wieder.
Als ich wieder auf dem Sofa saß legte ich um jede der beiden einen Arm und ließ sah mir die ersten Fotos an, die mich als Baby zeigten. "Mh..." machte ich und blätterte schnell weiter. "Domi kommt erst später." erklärte ich und stoppte schließlich bei einem Bild auf dem ich als kleiner Junge mit Domi auf dem Arm dastand. "Wow, ich hätte ja Angst gehabt ich lass dich fallen." kommentierte ich.

Bei Muris Frage blickte ich zu Sana. lieben?
Ich hatte gedacht, das wäre etwas lockeres zwischen ihnen, irrte ich mich da etwa?
Sana streckte ihm nur die Zunge raus: "Als ob das passieren würde! Jemanden wie dich stellen die doch freiwillig nicht ein! Bei deiner Vergesslichkeit.."
Och schade. Das hätte ich schon gern gewusst jetzt.
Ein zweites Kissen flog ihm entgegen, als er meinte, ich müsste ja nicht dran denken.
"Als ob man Gedanken steuern könnte!", schimpfte ich murrend, denn das konnte man wirklich nicht.
Das merkte er wohl selbst so wie er kurz sein Gesicht verzog.
"Was blätterst du denn so schnell?", wollte Sana wissen und zog eine Schmolllippe, "nur weil du da alline drau f bist, heißt das ja nicht, dass es nicht süß wäre."
Doch da war Muri schon weiter und bei seinen Worten grinste ich schief.
"Das hast du vermutlich auch getan, warum sonst sollte ich so seltsam sein?"

Beleidigt streckte ich Sana die Zunge raus. "Vergess ich halt mal den ein oder anderen umzubringen." Ich zuckte gleichgültig mit den Schultern. "Spricht doch eher für mich." meinte ich obwohl den Mafiatypen das ganz sicher nicht gefallen hätte. Also wars wohl ganz gut, dass ich nicht bei ihnen angestellt war. War eh die Frage ob es hier in Frankreich sowas überhaupt gab. Irgendwie stellte ich mir eine französische Mafia gar nicht so bedrohlich vor wie die japanische oder italienische.
"Das kannst du nicht?" gab ich überrascht zurück. "Also das ist eh ne schwache Leistung, Schwesterherz." behauptete ich einfach mal. Sie hatte mir ja selbst zu einer Beziehung zu Sana geraten also sollte sie sich mal nicht so anstellen. Wobei mir dann grade mal auffiel, dass ich mit Sana immernoch nicht darüber geredet hatte. Naja, jetzt war es dafür ja auch nicht grade ideal deshalb verschob ich das Gespräch ein weiteres Mal nach hinten.
"Ich dachte das interessiert euch nicht." gab ich zurück. Sie schienen das aber anders zu sehen. Tja, egal. Ich fand die Fotos von mir und Domi um einiges interessanter und sehr viel weniger peinlich.
Entrüstet sah ich Domi an. "Hey, mach mich nicht für deine Seltsamkeit verantwortlich."

Sowohl Sana als auch ich mussten bei Muriels beleidigter Antwort lachen. Manchmal war er aber auch wirklich ein Kindskopf!
Ja, die armen Mafiabosse. Dann vergisst du ausgerechnet die wichtigsten Aufträge und dann werden sie selbst gekillt.", schüttelte Sana kichernd den Kopf. Ich machte es mir auf dem Sofa bequem, jetzt wo es keine Kissen mehr zum werfen gab und nun streckte ich meinem Bruder die Zunge raus.
"Ich bin ein Teenager und ich bin blond, also darf ich das!", redete ich mich mit den typischen Klischees heraus und konnte mir dabei ein Grinsen gar nicht verkneifen.
Muri schien sich nicht unwohl zu fühlen, eingequetscht zwischen zwei Mädchen. Andere Jungs wären wohl schreiend davon gelaufen, ganz besonders wenn es die kleine Schwester war, die eine von den Mädchen war. Aber zum Glück verstanden wir uns wieder. Kurz wanderten meine Gedanken trotzdem zu Van. Ob die beiden sich auch wieder vertragen würden? Es tat mir wirklich leid, dass er wegen mir den Ärger mit Muriri hatte. So bekam ich in meinen Gedanken erstmal nicht mehr mit, was die beiden beredeten.
"Klar interessiert uns das trotzdem", bemerkte Sana theatralisch, grinste aber dabei. Schlechte Laune passte ihr eh nicht.
"Rede dich da mal nicht raus..irgendwer muss ja die Schuld an Domis Verwirrtheit haben. Sie kann wohl schlecht selbst dran schuld sein."

Eine Woche später...

Muriel lag auf seinem Bett. Die Sonne war schon lange aufgegangen und schien furchtbar hell durch das Fenster. Murrend drehte er sich um. Scheiß Licht... Störte ihn doch glatt beim... ja bei was? Rumliegen und faulenzen obwohl er eigentlich in der Schule sitzen sollte? Seit er nicht mehr mit Van rumhing, ging er kaum noch zur Schule. Dieser hatte ihn zumindest ab und zu dazu bewegen können doch jetzt blieb er meistens lange wach und schlief dementsprechend lange anstatt sich mal aufzuraffen und nochmal in den Unterricht zu gehen wie er es sich fast jeden Abend vornahm. Doch aus diesen Entschlüssen wurde nie etwas. Wofür er sich regelmäßig selbst schlagen könnte. Er war wirklich ein toller großer Bruder wenn er seiner kleinen Schwester so etwas vorlebte. Wobei er immernoch hoffte sie wüsste nicht davon wie oft er die Schule schwänzte und welches Zeugs er sich regelmäßig einwarf. Doch seine Chancen standen schlecht, das wusste er. Domi war viel zu intelligent um nicht zu merken was mit ihm loswar. Aber solange sie ihn nicht darauf ansprach war für ihn alles in Ordnung. Außer eben in solchen Momenten wo er vollkommen nüchtern auf seinem Bett lag und nachdachte. Er hasste es.
Er richtete sich auf, beugte sich zu seinem sSchränkchen und zog die Schublade auf. Tabak... Blättchen... Kondome... Ach Mist. Er hob eine mehr als leere Packung Gras aus der Schublade und ließ sich wieder zurück auf Bett fallen. Scheiße... Aber genau dieses Gefühl wollte er gerade nicht. Also stand er auf und ging zu seiner Tasche, begann in dieser zu kramen. Irgendwo hatte er doch noch diese blöden Tabletten... Aha. Grinsend hob er ein kleines Tütchen empor. Das würde gegen seine miese Stimmung helfen. Die Tablette warf er ein und spülte sie mit etwas Wasser herunter.
Und schon lag er wieder auf seine Bett und starrte die Decke an. Was wohl die anderen grad machten? Er griff nach seinem Handy. Keine neue Nachrichten... Seufzend ließ er sich in die Kissen fallen. Hallo, Langeweile...

CF: Eingangsbereich

Der Besuch von Alice hatte ihn ziemlich durcheinander gebracht. Einerseits war es schön an die alten Zeiten erinnert zu werden andererseits zeigte es ihm auf was sich alles verändert hatte seitdem. Irgendwie war alles schwerer geworden. So unbeschwert wie damals war es jedenfalls nicht mehr. Zeigte ja allein schon seine verdammte Nachdenklichkeit. Früher hatte er über solche Dinge überhaupt nicht nachgedacht. Er hatte einfach das Leben genoßen und sich um nichts und niemanden Sorgen gemacht. Jetzt lag er regelmäßig auf seinem Bett und machte sich Gedanken über alles Mögliche.
Auch der blöde Fernsehen konnte ihn nicht vom Nachdenken abhalten weshalb er ihn einfach abschaltete. Sein Blick fiel auf seine Gitarre. Goitt, wie lange er die nicht mehr benutzt hatte. Das zeigte sich auch als er die Staubschicht abwischte, die sich inzwischen darauf gebildet hatte. Er fragte sich wieso er die Musik so lange vernachlässigt hatte. Früher hatte er doch regelmäßig auf der Gitarre gespielt und Songs kompniert.
Er schlug ein paar Saiten an und musste lächeln. Wie verdammt verstimmt das Teil war. Er schnappte sich die Gitarre und setzte sich auf sein Sofa, begann sie wieder richtig zu stimmen.
Die Sms von Domi kam als er gerade fertig war. Also schrieb er kurz zurück bevor er sich wieder seiner Gitarre widmete.

Seine Gitarre war fertig gestimmt deshalb legte er sofort mal mit dem Spielen los. Erst etwas einfaches um wieder reinzukommen. Aber mit dem Gitarrespielen schien es fast so zu sein wie mit dem Radfahren. Verlernte man nie. Naja, so lange hatte er ja jetzt auch nicht mehr gespielt, also war das wohl logisch.
Er musste sein Spiel ein weiteres Mal unterbrechen als die Sms von Domi kam. Diese erinnerte ihn mal wieder daran, dass Domi und ihr Vater wohl noch viel zu klären hatten. Es war ihm sowieso ein Rätsel wieso er sich nicht einmal bei ihr gemeldet hatte und sich bei ihm solche Mühe gegeben hatte ihn wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Moment mal... Vielleicht hatte er sich gerade deshalb nicht um Domi gekümmert. Weil er viel zu beschäftigt mit ihm gewesen war.
Seufzend schrieb er ihr zurück und nahm sich vor seinen Vater mal danach zu fragen. Wow, das wäre das erste richtige Gespräch seit... ein paar Wochen wenn er sich nicht irrte. Wahrscheinlich würden dabei auch unangenehme Dinge zur Sprache kommen aber für Domi nahm er das gern auf sich.
Schließlich klingelte es und er machte sich auf den Weg nach unten um Domi die Tür zu öffnen. Denn diesmal würde es wohl Domi sein und nicht seine Ex-Freundin, die ihn einfach küsste. Man, diese Begenung verwirrte ihn irgendwie immernoch.

GT: Eingangsbereich